Vom 28. – 30. Juni 2024 findet die 21. Eurgio-Tour für die Transplantation statt. 80 Teilnehmer (Transplantierte, Ärzte, medizinischen Personal und Freunde) machen sich auf dem Weg von Innsbruck nach Arco. Mit Etappen von an die 100 km und 2000 Höhenmeter haben sie nicht die einfachste Route gewählt. Die Königsetappe steht bereit am ersten Tag auf dem Programm. Von Innsbruck nach St. Martin im Passeier warten auf die Teilnehmer, über den Brenner und dem Jaufenpass, an die 90 km und 2000 Höhenmeter 

Von der Austrian Transplant Sports Federation stellen sich die Herztransplantierten Christine Pichler und Martin Krimbacher und der Nierentransplantierte Hubert Kogler der Herausforderung. 

Im Jahr 2023 wagte ich zum ersten Mal die Teilnahme an der Euregio-Tour – eine Entscheidung, die für mich, nach meiner Herztransplantation im Jahr 2017, eine herausragende Leistung darstellen sollte. Schon bei der Anmeldung war mir bewusst, dass diese Challenge nicht einfach werden würde. Familie und Freunde konnten kaum glauben, welche ehrgeizigen Ziele ich mir damit gesteckt hatte. Die Fahrt wurde zu einem großartigen Erlebnis.. Nach jeder Tagesetappe liefen Tränen der Freude über meine Wangen. Ich konnte es kaum glauben, dass ich diese Strecke eigenständig bewältigt hatte. Es ist beeindruckend, welche Leistungen nach einer Organtransplantation wieder möglich sind. Die gemeinsamen Radetappen bei der Euregio-Tour mit anderen transplantierten Personen, dem Klinikpersonal und Angehörigen ermöglichten mir nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch die Begegnung mit vielen inspirierenden Menschen. Dank gilt all jenen, die mich auf meinem sportlichen Weg seit der Transplantation begleiten, insbesondere meinem Freund, der mich immer unterstützt. Die Möglichkeit der Organtransplantation hat mir nicht nur mein Leben zurückgegeben, sondern eröffnet auch die Perspektive auf sportliche Höchstleistungen und wunderbare Begegnungen.

Abschließend möchte ich den Organisatoren der Euregio-Tour herzlich für die herausragende Organisation dieser Veranstaltung danken. Ihr Engagement ermöglicht es uns transplantierten Sportlern, gemeinsam über uns hinauszuwachsen und ein Zeichen der Dankbarkeit, des Lebenswillens und der Wichtigkeit der Organspende zu setzen.

Wie die Zeit vergeht! 2001 sind wir das erste Mal zur Euregio-Tour gestartet. Führte die erste Tour, die von Michael Prenner und Dr. Alfred Königsrainer ins Leben gerufen wurde, noch von Trient nach Innsbruck, so war bei der zweiten Tour, bereits Arco am Gardasee das Ziel. Es ist immer wieder was Besonderes, wenn man nach über 100 km und zahlreichen Höhenmetern das Etappenziel erreicht. Da kommen Glücksgefühle auf. Mit Etappen über 140 km und fast 2000 Höhenmetern haben wir Transplantierte schon mehrmals bewiesen, was nach einer Organtransplantation alles möglich ist. Diese Tour soll Betroffenen Mut machen, die auf ein Organ warten. Obwohl man ein fast „normales“ Leben führen kann, ist das alles nicht selbstverständlich. Natürlich denkt man in großer Demut an seinen Spender. In Dankbarkeit habe ich schon an den verschiedensten Orten in der Welt eine Kerze für ihn entzündet. Nach über 28 Jahren der Transplantation (HTX Dezember 1995) freue ich mich jetzt schon sehr auf die 21. Auflage der Tour. Was gibt es schöneres Freunde zu treffen und so manche neue Freundschaft zu knüpfen. Etwas ganz besonders ist es für mich, mit den Ärzten und dem Pflegepersonal von der Klinik Innsbruck diese Tour zu bestreiten. Sie haben mich auf einem außergewöhnlichen Stück meines Lebens begleitet. Ohne sie wäre man vielleicht nicht da, wo man jetzt ist. Zu den Meisten hat sich eine persönliche Freundschaft entwickelt. Ich bin sehr stolz, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein, die mit ihren sportlichen Leistungen zeigen, was man mit einer Organspende bewirken kann. Ganz nach dem Motto „Transplantation (Organspende) ist Leben!“

So war mein erster Gedanke als die Tour 2024 wieder ausgeschrieben war. Nach unserer erfolgreichen Nierentransplantation  2010  konnte ich bereits mehrmals die Tour nach Arco mitradeln. Eine wunderbare Erfahrung mit all den motivierten und begeisterten Menschen durch diese einzigartige Landschaft zu radeln. Danke für die Organisation! Neben dem Radfahren konnte ich in dieser Zeit auch mehrere Wanderungen, Berggipfel und Skitouren unternehmen. Eine sehr dankbare Zeit - konnte wieder Kraft und Lebensfreude spüren. Doch allmählich wurde erneut eine leichte Niereninsuffizienz festgestellt. Tränen begleiten mich wenn ich an diese Zeit denke. Dieser schwierige Weg war mir bereits bekannt. Dass es ein derartiger Lebenskampf werden sollte war mir vorher jedoch nicht bewusst. Die Dialyse funktionierte zu Beginn sehr schleppend, kurzzeitig war ein Aufgeben in meinem Gedanken. Aber irgendwie konnte ich mit viel Unterstützung erneut Kraft danken und so ging es wieder aufwärts. Um von der psychischen Belastung abzulenken drückte ich nebenbei nochmal die Schulbank. Genau in dieser Zeit kam der Anruf aus der Klinik, ein Organ wurde für mich frei. Das war im Nov. 2021, die Freude war überwältigend, die OP erfolgreich. Trotz auftretender Herausforderungen im ersten Jahr wurden meine Nierenwerte stätig besser.  So kann ich heute auf eine doch dankbare Zeit zurück und vor allem vorausblicken. Kaum zu glauben wie sich „glücklich sein“  anfühlen kann. Diese tägliche Dankbarkeit für mein Leben pflege und genieße ich sehr. Die Euregio Tour 2024 wird ganz im Zeichen von Dankbarkeit an meinen Spender*in stehen. Vor allem will ich meine Gesundheit in den Vordergrund stellen. Achtsam radeln und den Weg als Ziel sehen, die Landschaft genießen und eine tolle Zeit mit Freunden und positiven Menschen verbringen. Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Ärzten/Pflegepersonal  an der Klink IBK, meinem Hausarzt mit Team und der Dialysestation Schwaz herzlich bedanken. Ein besonderer Dank gilt meiner Schwester sowie Familie und Freunden die mich in dieser Zeit begleitet haben.